In welchen Punkten widersprechen sich SDGs und Inklusion?

Die Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) und Inklusion können in mehreren Punkten aufeinanderprallen:

1 **Zielkonflikte**: Einige SDGs können in ihren Zielsetzungen im Widerspruch zu inklusiven Ansätzen stehen. Beispielsweise könnte das Streben nach wirtschaftlichem Wachstum (SDG 8) zu einer Vernachlässigung sozialer Gerechtigkeit führen, wenn marginalisierte Gruppen nicht ausreichend einbezogen werden.

2. **Ressourcenzuteilung**: Die Umsetzung bestimmter SDGs könnte Ressourcen von inklusiven Programmen abziehen. Wenn beispielsweise der Fokus auf Infrastrukturentwicklung (SDG 9) liegt, könnten Programme zur Unterstützung von Menschen mit Behinderungen (Inklusion) weniger Priorität erhalten.

3. **Messbarkeit und Indikatoren**: Die Indikatoren zur Messung des Fortschritts bei den SDGs sind oft nicht inklusiv gestaltet. Dies kann dazu führen, dass die Bedürfnisse von benachteiligten Gruppen nicht ausreichend erfasst werden, was die Sichtbarkeit ihrer Herausforderungen verringert.

4. **Politische Prioritäten**: In einigen Ländern könnten politische Entscheidungen, die auf die Erreichung bestimmter SDGs abzielen, die Inklusion von Minderheiten oder benachteiligten Gruppen vernachlässigen, da diese oft nicht im Mittelpunkt der politischen Agenda stehen.

5. **Kulturelle Unterschiede**: Die universelle Anwendung der SDGs kann in verschiedenen kulturellen Kontexten zu Spannungen führen, insbesondere wenn lokale Traditionen und Werte nicht ausreichend berücksichtigt werden, was die Inklusion beeinträchtigen kann.

Diese Punkte verdeutlichen, dass eine sorgfältige Balance zwischen der Erreichung der SDGs und der Förderung von Inklusion notwendig ist, um sicherzustellen, dass niemand zurückgelassen wird.