Die kontaktlose Übertragung der Versorgungs- und Brückenspannung einer Dehnungsmessstreifen (DMS)-Brücke auf einer rotierenden Messwelle kann durch Induktions- oder Funktechnologie realisiert werden. Hier ist eine Übersicht, wie dies funktioniert: 1. **Induktive Kopplung**: - **Primärspule**: Eine stationäre Primärspule wird um die rotierende Welle herum platziert. Diese Spule ist mit einer Wechselstromquelle verbunden, die ein magnetisches Wechselfeld erzeugt. - **Sekundärspule**: Eine Sekundärspule ist auf der rotierenden Welle montiert. Diese Spule befindet sich im magnetischen Feld der Primärspule und induziert eine Spannung, die zur Versorgung der DMS-Brücke verwendet wird. - **Gleichrichtung und Stabilisierung**: Die induzierte Wechselspannung wird gleichgerichtet und stabilisiert, um eine konstante Gleichspannung für die DMS-Brücke bereitzustellen. - **Signalübertragung**: Das Messsignal der DMS-Brücke kann ebenfalls induktiv übertragen werden. Eine weitere Spule auf der Welle kann das Messsignal an eine stationäre Empfangsspule übertragen. 2. **Funkübertragung**: - **Energieübertragung**: Eine stationäre Sendeeinheit überträgt Energie mittels Hochfrequenz (HF) an eine Empfangseinheit auf der rotierenden Welle. Diese HF-Energie wird in Gleichspannung umgewandelt, um die DMS-Brücke zu versorgen. - **Signalübertragung**: Das Messsignal der DMS-Brücke wird von einem Sender auf der rotierenden Welle moduliert und per Funk an einen stationären Empfänger übertragen. Dies kann mittels verschiedener Funktechnologien wie Bluetooth, Zigbee oder proprietären HF-Systemen erfolgen. Beide Methoden ermöglichen eine kontaktlose Übertragung der notwendigen Spannungen und Signale, wodurch mechanische Verschleißteile wie Schleifringe vermieden werden. Dies erhöht die Zuverlässigkeit und Lebensdauer des Messsystems.