Die Müller-Gänge, auch als Müller-Kanäle oder paramesonephrische Gänge bekannt, sind embryonale Strukturen, die sich bei weiblichen Säugetieren zu den inneren Geschlechtsorganen entwickeln. Sie sind nach dem deutschen Anatom Johannes Peter Müller benannt. Bei weiblichen Embryonen entwickeln sich die Müller-Gänge zu den Eileitern, der Gebärmutter, dem Gebärmutterhals und dem oberen Teil der Vagina. Bei männlichen Embryonen degenerieren die Müller-Gänge aufgrund der Wirkung des Anti-Müller-Hormons (AMH), das von den Sertoli-Zellen in den Hoden produziert wird. Die Müller-Gänge spielen also eine entscheidende Rolle in der Entwicklung des weiblichen Fortpflanzungssystems.