Der direkte Coombs-Test und der indirekte Coombs-Test werden für unterschiedliche diagnostische Zwecke verwendet, obwohl beide Tests auf der Detektion von Antikörpern basieren. 1. **Direkter Coombs-Test**: - **Zweck**: Dieser Test wird verwendet, um Antikörper zu identifizieren, die bereits an die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) gebunden sind. - **Anwendung**: Er wird häufig bei der Diagnose von hämolytischen Anämien eingesetzt, bei denen das Immunsystem die eigenen roten Blutkörperchen angreift und zerstört. Beispiele sind Autoimmunhämolytische Anämie und hämolytische Erkrankung des Neugeborenen. 2. **Indirekter Coombs-Test**: - **Zweck**: Dieser Test wird verwendet, um freie Antikörper im Serum zu identifizieren, die gegen rote Blutkörperchen gerichtet sind. - **Anwendung**: Er wird häufig in der pränatalen Diagnostik verwendet, um Antikörper bei schwangeren Frauen zu identifizieren, die gegen die roten Blutkörperchen des Fötus gerichtet sein könnten. Außerdem wird er bei der Blutgruppenbestimmung und vor Bluttransfusionen eingesetzt, um sicherzustellen, dass keine Antikörper vorhanden sind, die eine Transfusionsreaktion verursachen könnten. **Warum nicht immer der direkte Coombs-Test?** - Der direkte Coombs-Test ist spezifisch für Antikörper, die bereits an Erythrozyten gebunden sind, und ist daher nicht geeignet, um freie Antikörper im Serum zu detektieren. - Der indirekte Coombs-Test ist notwendig, um Antikörper zu identifizieren, die noch nicht an Erythrozyten gebunden sind, was in vielen klinischen Situationen wichtig ist, wie z.B. bei der Vorbereitung auf eine Bluttransfusion oder bei der Überwachung von Schwangeren. Beide Tests haben also ihre spezifischen Indikationen und ergänzen sich in der klinischen Diagnostik.