Was ist die Pathophysiologie des Ulcus cruris?

Antwort

Das Ulcus cruris, auch als venöses Beinulkus bekannt, ist eine chronische Wunde, die typischerweise im Bereich des Unterschenkels auftritt. Die Pathophysiologie des Ulcus cruris ist komplex und umfasst mehrere Faktoren: 1. **Venöse Insuffizienz**: Die häufigste Ursache ist eine chronische venöse Insuffizienz, bei der die Venen nicht in der Lage sind, das Blut effizient zum Herzen zurückzuführen. Dies führt zu einem erhöhten Druck in den oberflächlichen Venen, was zu einer Schädigung der Venenwände und der umgebenden Gewebe führt. 2. **Entzündungsreaktion**: Der erhöhte venöse Druck führt zu einer Entzündungsreaktion im Gewebe. Diese Entzündung kann die Mikrozirkulation beeinträchtigen und die Wundheilung behindern. 3. **Gewebeschäden**: Durch die chronische Entzündung und den erhöhten Druck kommt es zu einer Schädigung der Haut und des Unterhautfettgewebes. Dies kann zu einer Nekrose (Gewebetod) führen, was die Entstehung von Geschwüren begünstigt. 4. **Hypoxie**: Die verminderte Blutzufuhr und der gestörte venöse Rückfluss führen zu einer Hypoxie (Sauerstoffmangel) im Gewebe, was die Heilung weiter erschwert. 5. **Komorbiditäten**: Faktoren wie Diabetes mellitus, arterielle Verschlusskrankheit und andere systemische Erkrankungen können die Entstehung und den Verlauf von Ulcus cruris beeinflussen. Die Behandlung des Ulcus cruris erfordert eine umfassende Herangehensweise, die die zugrunde liegende venöse Insuffizienz adressiert, die Wundversorgung optimiert und die Heilung fördert.

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