Wie risikoreich ist Propofol?

Antwort

Propofol ist ein sehr wirksames und häufig eingesetztes Narkosemittel, das vor allem zur Einleitung und Aufrechterhaltung von Narkosen sowie zur Sedierung verwendet wird. Es gilt als gut steuerbar und wird wegen seines schnellen Wirkungseintritts und der kurzen Wirkdauer geschätzt. Dennoch ist Propofol nicht ohne Risiken: **Risiken und Nebenwirkungen:** - **Atemdepression:** Propofol kann die Atmung stark dämpfen oder sogar zum Atemstillstand führen. Deshalb darf es nur unter Überwachung und durch geschultes Personal verabreicht werden. - **Kreislaufdepression:** Es kann zu Blutdruckabfall und verlangsamtem Herzschlag kommen, was vor allem bei Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen gefährlich sein kann. - **Allergische Reaktionen:** In seltenen Fällen können allergische Reaktionen auftreten. - **Schmerzen an der Injektionsstelle:** Viele Patienten berichten über ein Brennen beim Spritzen. - **Propofol-Infusionssyndrom:** Bei längerer oder hochdosierter Anwendung (vor allem auf Intensivstationen) kann ein seltenes, aber lebensbedrohliches Syndrom mit Herzversagen, Muskelzerfall und Nierenversagen auftreten. - **Missbrauchspotenzial:** Propofol hat ein gewisses Missbrauchspotenzial, da es ein angenehmes Gefühl der Entspannung und Euphorie hervorrufen kann. Es ist jedoch bei unsachgemäßer Anwendung sehr gefährlich und kann tödlich sein. **Fazit:** Propofol ist bei fachgerechter Anwendung durch medizinisches Personal in der Regel sicher. Die Risiken sind jedoch erheblich, wenn es unsachgemäß oder ohne Überwachung eingesetzt wird. Deshalb ist Propofol ein verschreibungspflichtiges Medikament, das ausschließlich im klinischen Umfeld verwendet werden darf. Weitere Informationen findest du z.B. beim [Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM)](https://www.bfarm.de/DE/Arzneimittel/Pharmakovigilanz/Risikoinformationen/Propofol/_node.html).

Kategorie: Medizin Tags: Propofol Risiko Narkose
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