Bei einer Verletzung an großen Blutgefäßen können verschiedene pathophysiologische Vorgänge auftreten: 1. **Blutgerinnung**: Bei einer Gefäßverletzung wird das Gerinnungssystem aktiviert. Thrombozyten (Blutplättchen) haften an der verletzten Stelle und setzen Substanzen frei, die die Gerinnung fördern. Es bildet sich ein Thrombus, um den Blutverlust zu stoppen. 2. **Vasokonstriktion**: Die Gefäße ziehen sich reflexartig zusammen, um den Blutfluss zu reduzieren und den Blutverlust zu minimieren. Dies geschieht durch die Freisetzung von Vasokonstriktoren wie Endothelin. 3. **Entzündungsreaktion**: Die Verletzung führt zu einer lokalen Entzündungsreaktion. Entzündungsmediatoren werden freigesetzt, was zu einer erhöhten Durchlässigkeit der Gefäße führt. Dies kann Schwellungen und Schmerzen verursachen. 4. **Hypoxie**: Bei einer schweren Verletzung kann es zu einer verminderten Sauerstoffversorgung der Gewebe kommen, was zu Hypoxie führt. Dies kann die Zellfunktion beeinträchtigen und zu Gewebeschäden führen. 5. **Schock**: Bei massiven Blutverlusten kann es zu einem hypovolämischen Schock kommen, der eine unzureichende Gewebeperfusion und Sauerstoffversorgung zur Folge hat. Dies kann lebensbedrohlich sein. 6. **Reaktive Hyperämie**: Nach der initialen Vasokonstriktion kann es zu einer reaktiven Hyperämie kommen, bei der die Blutgefäße sich erweitern, um die Sauerstoffversorgung des Gewebes zu verbessern. Diese Vorgänge sind entscheidend für die Reaktion des Körpers auf eine Verletzung und die Wiederherstellung der Homöostase.