Pathophysiologie des Krampfanfalls?

Antwort

Ein Krampfanfall, auch als epileptischer Anfall bekannt, ist eine plötzliche, unkontrollierte elektrische Aktivität im Gehirn. Die Pathophysiologie eines Krampfanfalls umfasst mehrere Mechanismen: 1. **Neuronale Übererregbarkeit**: Eine erhöhte Erregbarkeit der Neuronen kann zu einer abnormalen elektrischen Aktivität führen. Dies kann durch genetische Faktoren, strukturelle Hirnschäden oder biochemische Veränderungen verursacht werden. 2. **Ungleichgewicht zwischen exzitatorischen und inhibitorischen Neurotransmittern**: Ein Ungleichgewicht zwischen Neurotransmittern wie Glutamat (exzitatorisch) und GABA (inhibitorisch) kann die neuronale Erregbarkeit erhöhen und Anfälle auslösen. 3. **Ionenkanal-Dysfunktion**: Mutationen oder Fehlfunktionen in Ionenkanälen (z.B. Natrium-, Kalium- oder Kalziumkanäle) können die elektrische Stabilität der Neuronen beeinträchtigen und zu Anfällen führen. 4. **Strukturelle Anomalien**: Hirnverletzungen, Tumore, Infektionen oder Entwicklungsstörungen können strukturelle Veränderungen im Gehirn verursachen, die die Anfallsbereitschaft erhöhen. 5. **Metabolische und systemische Faktoren**: Hypoglykämie, Elektrolytstörungen, Drogen- oder Alkoholentzug und andere metabolische Störungen können ebenfalls Krampfanfälle auslösen. Diese Mechanismen können einzeln oder in Kombination auftreten und führen zu den klinischen Manifestationen eines Krampfanfalls, die von kurzen Bewusstseinsstörungen bis hin zu schweren, generalisierten tonisch-klonischen Anfällen reichen können.

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