Bei einer Hyperthyreose, also einer Überfunktion der Schilddrüse, werden vermehrt Schilddrüsenhormone (Thyroxin [T4] und Trijodthyronin [T3]) produziert. Diese Hormone haben eine stimulierende Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System. Der Pathomechanismus hinter einer Tachykardie bei Hyperthyreose lässt sich wie folgt erklären: 1. **Erhöhung des Grundumsatzes**: Die Schilddrüsenhormone erhöhen den Grundumsatz des Körpers, was zu einem gesteigerten Sauerstoff- und Nährstoffbedarf führt. Das Herz muss schneller schlagen, um diesen erhöhten Bedarf zu decken. 2. **Direkte Wirkung auf das Herz**: T3 und T4 wirken direkt auf das Herzmuskelgewebe und erhöhen die Empfindlichkeit der Beta-Adrenozeptoren. Dies führt zu einer erhöhten Herzfrequenz und einer gesteigerten Kontraktilität des Herzmuskels. 3. **Erhöhung des Sympathikotonus**: Die Schilddrüsenhormone erhöhen die Aktivität des sympathischen Nervensystems, was ebenfalls zu einer Erhöhung der Herzfrequenz führt. 4. **Veränderung des Kalziumstoffwechsels**: Schilddrüsenhormone beeinflussen den Kalziumstoffwechsel in den Herzmuskelzellen, was die Kontraktionskraft des Herzens erhöht und zur Tachykardie beiträgt. Diese Mechanismen zusammen führen zu einer erhöhten Herzfrequenz, die als Tachykardie bezeichnet wird.