Die Bestimmung der glomerulären Filtrationsrate (GFR) mittels Kreatinin hat einige Nachteile: 1. **Muskelmasse-Abhängigkeit**: Kreatinin wird aus Muskelgewebe produziert, daher kann die Kreatinin-Konzentration im Blut stark von der Muskelmasse einer Person abhängen. Menschen mit mehr Muskelmasse haben tendenziell höhere Kreatinin-W, unabhängig von ihrer Nierenfunktion. 2. **Ernährungseinflüsse**: Die Aufnahme von Fleisch und anderen proteinreichen Lebensmitteln kann die Kreatinin-Werte beeinflussen, was zu ungenauen GFR-Schätzungen führen kann. 3. **Tubuläre Sekretion**: Kreatinin wird nicht nur durch die glomeruläre Filtration, sondern auch durch die tubuläre Sekretion in den Nieren ausgeschieden. Dies kann zu einer Überschätzung der GFR führen, insbesondere bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion. 4. **Medikamenteneinfluss**: Bestimmte Medikamente können die tubuläre Sekretion von Kreatinin beeinflussen, was die Genauigkeit der GFR-Schätzung beeinträchtigen kann. 5. **Alter und Geschlecht**: Die Kreatinin-Werte können auch durch das Alter und das Geschlecht beeinflusst werden, was die Interpretation der GFR erschwert. Diese Faktoren können die Genauigkeit der GFR-Bestimmung mittels Kreatinin beeinträchtigen, weshalb oft ergänzende Methoden oder Biomarker wie Cystatin C verwendet werden, um eine genauere Einschätzung der Nierenfunktion zu erhalten.