Warum ist die Methämoglobinbildung durch 4DMAP bei Cyanidvergiftung sinnvoll und bei Kohlenmonoxidvergiftung problematisch?

Antwort

Die Methämoglobinbildung durch 4-Dimethylaminophenol (4-DMAP) ist bei einer Cyanidvergiftung sinnvoll, da Methämoglobin eine höhere Affinität zu Cyanid hat als Hämoglobin. Durch die Bildung von Methämoglobin kann das Cyanid gebunden und somit in seiner toxischen Wirkung neutralisiert werden. Dies ermöglicht eine gewisse Entgiftung, da das Cyanid nicht mehr an die Cytochrome in der Atmungskette binden kann. Bei einer Kohlenmonoxidvergiftung hingegen stellt die Methämoglobinbildung ein Problem dar. Kohlenmonoxid hat eine viel höhere Affinität zu Hämoglobin als Sauerstoff und kann die Sauerstofftransportkapazität des Blutes stark beeinträchtigen. Wenn 4-DMAP Methämoglobin bildet, wird die Menge an funktionellem Hämoglobin, das Sauerstoff transportieren kann, weiter reduziert. Dies kann zu einer Verschlechterung der Hypoxie führen, da Methämoglobin selbst kein Sauerstoff transportieren kann. Daher ist die Anwendung von 4-DMAP bei Kohlenmonoxidvergiftungen riskant und kann die Situation verschlimmern.

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