Was passiert in der Latenzzeit zwischen Reiz und Beginn des EMG-Signals?

Antwort

In der Zeit zwischen einem Reiz und dem Beginn des EMG-Signals, auch als Latenzzeit bezeichnet, finden mehrere physiologische Prozesse statt: 1. **Reizaufnahme**: Der Reiz wird von sensorischen Rezeptoren (z.B. Haut, Muskeln) aufgenommen. 2. **Signalweiterleitung**: Das sensorische Signal wird über afferente Nervenfasern zum Rückenmark und/oder Gehirn geleitet. 3. **Verarbeitung im Zentralnervensystem**: Das Signal wird im zentralen Nervensystem (ZNS) verarbeitet, was eine Integration und Interpretation des Reizes beinhaltet. 4. **Motorische Antwort**: Eine motorische Antwort wird generiert und über efferente Nervenfasern zurück zu den Muskeln gesendet. 5. **Neuromuskuläre Übertragung**: Das motorische Signal erreicht die motorischen Endplatten der Muskeln, wo es zur Freisetzung von Neurotransmittern (z.B. Acetylcholin) kommt. 6. **Muskelaktivierung**: Die Neurotransmitter binden an Rezeptoren auf der Muskelmembran, was eine Depolarisation und letztlich eine Muskelkontraktion auslöst. Das EMG-Signal (Elektromyogramm) erfasst die elektrische Aktivität, die mit der Muskelkontraktion verbunden ist. Die Latenzzeit umfasst somit die gesamte Kette von der Reizaufnahme bis zur initialen Muskelaktivierung.

Kategorie: Medizin Tags: Reiz Latenzzeit EMG
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