Warum werden Lamotrigin und Levetiracetam vor allem bei fokalen, Valproinsäuren aber bei generalisierten Anfällen eingesetzt und auf welchem Mechanismus basiert das?

Antwort

Lamotrigin und Levetiracetam werden häufig bei fokalen Anfällen eingesetzt, weil sie spezifische Wirkmechanismen haben, die auf die neuronale Erregbarkeit und die synaptische Übertragung abzielen. Lamotrigin hemmt die spannungsabhängigen Natriumkanäle und reduziert die Freisetzung von Glutamat, einem erregenden Neurotransmitter, was die neuronale Übererregbarkeit verringert. Levetiracetam hingegen wirkt, indem es an das synaptische Protein SV2A bindet, was die Freisetzung von Neurotransmittern moduliert und somit die synaptische Transmission stabilisiert. Valproinsäure wird oft bei generalisierten Anfällen eingesetzt, da sie eine breitere Wirkung auf verschiedene Neurotransmittersysteme hat. Sie erhöht die GABAerge Aktivität, was zu einer Hemmung der neuronalen Erregung führt, und hat auch eine Wirkung auf die spannungsabhängigen Natriumkanäle. Diese Eigenschaften machen Valproinsäure besonders wirksam bei Anfällen, die das gesamte Gehirn betreffen, wie bei generalisierten Anfällen. Zusammengefasst liegt der Unterschied in der spezifischen Wirkungsweise der Medikamente und ihrer Fähigkeit, die unterschiedlichen Arten von Anfällen zu beeinflussen.

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