In der Psychotherapie wird der Krankheitsbegriff oft im Kontext psychischer Störungen verwendet. Eine psychische Störung wird in der Regel als ein klinisch bedeutsames Verhaltens- oder psychisches Syndrom oder Muster definiert, das mit gegenwärtigem Leiden (z.B. einem schmerzhaften Symptom) oder einer Beeinträchtigung (z.B. einer Beeinträchtigung in einem oder mehreren wichtigen Funktionsbereichen) einhergeht. Diese Definition basiert auf den Kriterien, die in diagnostischen Handbüchern wie dem Diagnostischen und Statistischen Manual Psychischer Störungen (DSM-5) der American Psychiatric Association und der Internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD-10) der Weltgesundheitsorganisation festgelegt sind. Wichtige Aspekte des Krankheitsbegriffs in der Psychotherapie umfassen: 1. **Leidensdruck**: Das Individuum erlebt signifikanten emotionalen oder psychischen Schmerz. 2. **Funktionseinschränkung**: Die Fähigkeit, alltägliche Aufgaben und soziale Rollen zu erfüllen, ist beeinträchtigt. 3. **Abweichung von der Norm**: Das Verhalten oder die psychischen Prozesse weichen signifikant von kulturellen oder gesellschaftlichen Normen ab. 4. **Dauer und Intensität**: Die Symptome sind anhaltend und intensiv genug, um als klinisch relevant betrachtet zu werden. Diese Definitionen helfen Therapeuten, Diagnosen zu stellen und geeignete Behandlungspläne zu entwickeln.