Wie führt Immobilisation zu einer Hypomobilität der Gelenkkapsel?

Antwort

Bei Immobilisation eines Gelenks kann es zu einer Hypomobilität der Gelenkkapsel kommen, weil die fehlende Bewegung mehrere physiologische Veränderungen auslöst: 1. **Verkürzung und Schrumpfung des Kapselgewebes**: Ohne regelmäßige Bewegung verliert das Kapselgewebe an Elastizität und kann sich zusammenziehen. Dies führt zu einer eingeschränkten Beweglichkeit des Gelenks. 2. **Vermehrte Kollagenproduktion**: Immobilisation kann eine erhöhte Produktion von Kollagenfasern in der Gelenkkapsel stimulieren. Diese zusätzlichen Kollagenfasern können unorganisiert und dichter angeordnet sein, was die Flexibilität der Kapsel weiter einschränkt. 3. **Verklebungen und Adhäsionen**: Durch die fehlende Bewegung können sich Verklebungen und Adhäsionen innerhalb der Gelenkkapsel und zwischen den verschiedenen Gewebeschichten bilden. Diese Verklebungen behindern die normale Gleitfähigkeit der Gewebe und führen zu einer eingeschränkten Beweglichkeit. 4. **Reduzierte Synovialflüssigkeit**: Bewegung fördert die Produktion und Verteilung der Synovialflüssigkeit, die für die Schmierung und Ernährung des Gelenkknorpels wichtig ist. Bei Immobilisation wird weniger Synovialflüssigkeit produziert, was zu einer erhöhten Reibung und Steifheit im Gelenk führt. 5. **Muskelatrophie und Schwäche**: Die Muskeln um das immobilisierte Gelenk können an Masse und Kraft verlieren (Atrophie), was die Stabilität und Beweglichkeit des Gelenks weiter beeinträchtigt. Diese Faktoren zusammen führen zu einer Hypomobilität der Gelenkkapsel, was bedeutet, dass das Gelenk weniger beweglich und flexibler ist als normal.

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