Ibogaïn ist ein psychoaktives Alkaloid, das vor allem für seine Anwendung in der Suchttherapie bekannt ist. Die Wirkung von Ibogaïn auf das zentrale Nervensystem (ZNS) ist komplex und noch nicht vollständig verstanden. **Mikroglia-Aktivierung und Entzündungen:** Es gibt Hinweise aus präklinischen Studien (v. a. an Zellkulturen und Tiermodellen), dass Ibogaïn in hohen Dosen neurotoxisch wirken kann. Neurotoxizität ist oft mit einer Aktivierung von Mikroglia, den Immunzellen des ZNS, verbunden. Aktivierte Mikroglia können entzündungsfördernde Zytokine freisetzen und so neuroinflammatorische Prozesse auslösen. **Forschungslage:** - Einige Studien deuten darauf hin, dass Ibogaïn in hohen Konzentrationen oxidativen Stress und Apoptose (programmierter Zelltod) in Nervenzellen verursachen kann, was wiederum eine Mikroglia-Aktivierung nach sich ziehen könnte. - Es gibt jedoch keine eindeutigen klinischen Belege dafür, dass Ibogaïn beim Menschen in therapeutischen Dosen zu einer relevanten Mikroglia-Aktivierung oder zu Entzündungen im ZNS führt. - In sehr hohen, toxischen Dosen (wie sie in Missbrauchsfällen oder bei Überdosierung vorkommen können) ist eine solche Wirkung jedoch nicht auszuschließen. **Fazit:** Ibogaïn kann in hohen Dosen potenziell Mikroglia aktivieren und Entzündungen im ZNS auslösen, insbesondere im Rahmen von Überdosierungen oder bei individueller Empfindlichkeit. In therapeutischen Dosen ist dieses Risiko nach aktuellem Wissensstand gering, aber nicht vollständig auszuschließen. Die Forschung dazu ist noch nicht abschließend. **Quellen und weiterführende Informationen:** - [NCBI: Ibogaine neurotoxicity in vitro](https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1564173/) - [Frontiers in Pharmacology: Ibogaine and neuroinflammation](https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fphar.2021.642628/full) Bei Fragen zur Anwendung oder zu Risiken von Ibogaïn sollte immer ein Arzt oder eine Fachperson konsultiert werden.