Eine Hypokaliämie, also ein niedriger Kaliumspiegel im Blut, beeinflusst die elektrische Erregbarkeit von Zellen, insbesondere von Herzmuskelzellen. Der Mechanismus, durch den eine Hypokaliämie zu einem gehemmten Kaliumausstrom und einer verlängerten Repolarisation führt, ist folgender: 1. **Änderung des Membranpotentials**: Kaliumionen (K+) sind entscheidend für die Aufrechterhaltung des Ruhemembranpotentials. Bei Hypokaliämie ist die Konzentration von K+ im Extrazellulärraum verringert, was zu einer Erhöhung des Ruhemembranpotentials führt (es wird positiver). 2. **Veränderung der Kaliumkanäle**: Die Aktivität der spannungsabhängigen Kaliumkanäle, die für den Kaliumausstrom während der Repolarisation verantwortlich sind, wird durch das Membranpotential beeinflusst. Bei einem höheren Ruhemembranpotential sind diese Kanäle weniger aktiv, was den Kaliumausstrom während der Repolarisation verringert. 3. **Verlängerte Aktionspotentialdauer**: Da der Kaliumausstrom gehemmt ist, dauert es länger, bis die Zelle wieder in ihren Ruhezustand zurückkehrt. Dies führt zu einer verlängerten Dauer des Aktionspotentials und einer verlängerten Repolarisation. Zusammengefasst führt die Hypokaliämie zu einer Erhöhung des Ruhemembranpotentials, was die Aktivität der Kaliumkanäle verringert und somit den Kaliumausstrom hemmt, was wiederum die Repolarisation verlängert.