Die Zulassung von Bakteriophagen in Deutschland ist ein komplexes Thema, das mehrere Faktoren umfasst: 1. **Regulatorische Hürden**: Die Zulassung von neuen Therapien, einschließlich Bakteriophagen, erfordert umfangreiche klinische Studien, um Sicherheit und Wirksamkeit nachzuweisen. Die bestehenden regulatorischen Rahmenbedingungen sind oft auf traditionelle Medikamente ausgerichtet. 2. **Mangel an Forschung**: Obwohl es vielversprechende Ergebnisse gibt, ist die Forschung zu Bakteriophagen im Vergleich zu Antibiotika noch nicht so weit fortgeschritten. Es fehlen umfassende Daten und Studien, die die Wirksamkeit und Sicherheit in verschiedenen klinischen Szenarien belegen. 3. **Standardisierung**: Bakteriophagen sind biologisch variabel und können in ihrer Wirkung unterschiedlich sein. Die Standardisierung von Phagenpräparaten ist eine Herausforderung, die die Zulassung erschwert. 4. **Ängste vor Resistenzen**: Es gibt Bedenken, dass die Verwendung von Bakteriophagen zu einer Resistenzentwicklung bei Bakterien führen könnte, ähnlich wie bei Antibiotika. 5. **Fehlende Akzeptanz in der medizinischen Gemeinschaft**: Viele Ärzte und Fachleute sind mit der Phagentherapie nicht vertraut und bevorzugen etablierte Behandlungsmethoden. 6. **Kommerzielle Interessen**: Die Pharmaindustrie hat möglicherweise weniger Anreiz, in die Entwicklung von Bakteriophagen zu investieren, da sie nicht die gleichen finanziellen Rückflüsse wie bei traditionellen Medikamenten erwarten kann. Diese Faktoren zusammen tragen dazu bei, dass Bakteriophagen in Deutschland noch nicht zugelassen sind.