Die gleichzeitige Gabe von Gabapentin und Cannabis bei Multipler Sklerose (MS) kann das Aspirationsrisiko potenziell erhöhen, insbesondere bei Patient*innen, die bereits Schluckstörungen (Dysphagie) haben – ein häufiges Symptom bei MS. **Begründung:** - **Gabapentin** wirkt dämpfend auf das zentrale Nervensystem und kann zu Schläfrigkeit, Schwindel und Koordinationsstörungen führen. - **Cannabis** (bzw. medizinisches Cannabis oder Cannabinoide) kann ebenfalls sedierend wirken, die Muskelkontrolle beeinträchtigen und die Reaktionsfähigkeit verringern. - Beide Substanzen zusammen können diese Effekte verstärken (additive ZNS-Depression). - Bei MS-Patient*innen mit bereits eingeschränkter Schluckfunktion kann dies das Risiko erhöhen, dass Speichel, Nahrung oder Flüssigkeiten in die Atemwege gelangen (Aspiration). **Fazit:** Die Kombination kann das Aspirationsrisiko erhöhen, vor allem bei bestehender Dysphagie. Eine individuelle ärztliche Risikoabwägung und Überwachung sind daher wichtig. **Quellen:** - [Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft: Schluckstörungen bei MS](https://www.dmsg.de/multiple-sklerose-infos/ms-symptome/symptome-von-a-z/schluckstoerungen/) - [Arzneimittelinformation zu Gabapentin (Gelbe Liste)](https://www.gelbe-liste.de/wirkstoffe/Gabapentin_110) - [Cannabis und MS – Deutsche MS Gesellschaft](https://www.dmsg.de/multiple-sklerose-infos/ms-behandlung/medikamentoese-therapien/cannabis/) Eine genaue Einschätzung sollte immer durch die behandelnde Ärztin oder den behandelnden Arzt erfolgen.