Die FFR (Fractional Flow Reserve) Messung vor einer Stentimplantation ist ein wichtiger Bestandteil der modernen interventionellen Kardiologie. Sie dient dazu, die klinische Relevanz von Stenosen in den Koronararterien zu bewerten. Die aktuellen Leitlinien empfehlen, dass eine FFR-Messung in bestimmten Situationen durchgeführt werden sollte, insbesondere wenn die Indikation zur Revaskularisation unklar ist. Die wichtigsten Punkte aus den Leitlinien zur FFR-Messung vor einer Stentimplantation sind: 1. **Indikation**: FFR sollte in Fällen eingesetzt werden, in denen die klinische Bedeutung einer Stenose unklar ist, insbesondere bei asymptomatischen Patienten oder bei Patienten mit stabiler Angina. 2. **Messung**: Die FFR wird während einer Koronarangiographie durchgeführt, indem ein Druckdraht in die betroffene Arterie eingeführt wird. Der Druck in der Arterie wird mit dem Druck im Aortenbereich verglichen, um den Flusswiderstand zu bestimmen. 3. **Werte**: Ein FFR-Wert von ≤ 0,80 wird in der Regel als indikativ für eine signifikante Ischämie angesehen, was eine Stentimplantation rechtfertigen kann. 4. **Patientenauswahl**: Die Entscheidung zur Durchführung einer FFR-Messung sollte individuell getroffen werden, basierend auf der klinischen Situation des Patienten und den Ergebnissen der bildgebenden Verfahren. 5. **Evidenzbasierte Praxis**: Die Verwendung von FFR hat sich als vorteilhaft erwiesen, um unnötige Stentimplantationen zu vermeiden und die Ergebnisse für die Patienten zu verbessern. Es ist wichtig, die spezifischen Leitlinien der jeweiligen Fachgesellschaften, wie der European Society of Cardiology (ESC) oder der American College of Cardiology (ACC), zu konsultieren, um die aktuellsten Empfehlungen und evidenzbasierten Praktiken zu erhalten.