Einflüsse von Amiodaron auf Aktionspotenzial, QT-Zeit, Chronotropie, Dromotropie, Bathmotropie.

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Amiodaron ist ein Antiarrhythmikum, das vor allem zur Behandlung von ventrikulären und supraventrikulären Arrhythmien eingesetzt wird. Es hat mehrere Einflüsse auf das Aktionspotenzial von Herzmuskelzellen, die sich auf verschiedene Parameter wie die QT-Zeit, Chronotropie, Dromotropie und Bathmotropie auswirken. 1. **Gestalt des Aktionspotenzials**: Amiodaron verlängert die Dauer des Aktionspotenzials, insbesondere die Phase 3, die durch die Repolarisation gekennzeichnet ist. Dies geschieht durch die Hemmung von Kaliumkanälen, die für die Repolarisation verantwortlich sind. 2. **QT-Zeit**: Durch die Verlängerung der Repolarisationsphase kommt es zu einer Verlängerung der QT-Zeit im Elektrokardiogramm (EKG). Eine verlängerte QT-Zeit kann das Risiko für Torsades de Pointes und andere Arrhythmien erhöhen. 3. **Chronotropie**: Amiodaron hat eine negative chronotrope Wirkung, was bedeutet, dass es die Herzfrequenz senken kann. Dies geschieht durch die Hemmung des sympathischen Nervensystems und die Beeinflussung der automatischen Aktivität des Sinusknotens. 4. **Dromotropie**: Die dromotrope Wirkung bezieht sich auf die Leitgeschwindigkeit des elektrischen Impulses durch das Herz. Amiodaron hat eine negative dromotrope Wirkung, da es die Überleitungsgeschwindigkeit im AV-Knoten verlangsamt. Dies kann nützlich sein, um supraventrikuläre Tachykardien zu kontrollieren. 5. **Bathmotropie**: Die bathmotrope Wirkung beschreibt die Erregbarkeit des Herzmuskels. Amiodaron hat eine negative bathmotrope Wirkung, was bedeutet, dass es die Erregbarkeit der Herzmuskelzellen verringert. Dies kann dazu beitragen, das Risiko von Arrhythmien zu reduzieren. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Amiodaron die Gestalt des Aktionspotenzials durch Verlängerung der Repolarisation beeinflusst, was zu einer verlängerten QT-Zeit führt und gleichzeitig die Herzfrequenz, die Überleitungsgeschwindigkeit und die Erregbarkeit des Herzens verringert.

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