Bei der Cornea-Transplantation gibt es vergleichsweise wenig immunologische Probleme, weil die Cornea (Hornhaut) ein immunprivilegiertes Gewebe ist. Das bedeutet, dass sie weniger anfällig für Immunreaktionen ist. Es gibt mehrere Gründe dafür: 1. **Avaszularität**: Die Cornea ist weitgehend frei von Blutgefäßen, was den Kontakt mit dem Immunsystem reduziert. Ohne direkte Blutversorgung gelangen weniger Immunzellen in das Gewebe. 2. **Immunsuppressive Umgebung**: Die Cornea und das umgebende Augenmilieu enthalten immunmodulatorische Faktoren, die Immunreaktionen unterdrücken. Dazu gehören lösliche Faktoren wie Transforming Growth Factor-beta (TGF-β) und andere Moleküle, die die Aktivierung von Immunzellen hemmen. 3. **Barrierefunktion**: Die physische Barriere der Cornea und die Tränenflüssigkeit tragen dazu bei, das Eindringen von Antigenen und Immunzellen zu verhindern. 4. **Fehlen von Lymphgefäßen**: Die Cornea hat keine Lymphgefäße, was die Wahrscheinlichkeit verringert, dass Antigene zu den Lymphknoten transportiert werden, wo sie eine Immunantwort auslösen könnten. Diese Faktoren zusammen tragen dazu bei, dass die Cornea-Transplantation eine hohe Erfolgsrate hat und weniger immunologische Abstoßungsreaktionen auftreten.