Wodurch entsteht bei Atherosklerose ein nekrotischer Kern und wie führt dieser zu Angiogenese und Aktivierung von Proteasen?

Antwort

Atherosklerose ist eine Erkrankung, bei der sich Plaques in den Arterienwänden bilden, die aus Lipiden, Entzündungszellen, Bindegewebe und anderen Substanzen bestehen. Im Verlauf der Erkrankung kann es zur Bildung eines nekrotischen Kerns kommen, der durch mehrere Faktoren entsteht: 1. **Lipidakkumulation**: Cholesterin und andere Lipide lagern sich in den Gefäßwänden ab. Diese Lipide werden von Makrophagen aufgenommen, die sich in Schaumzellen verwandeln. Wenn die Lipidakkumulation überhandnimmt, können die Zellen absterben und einen nekrotischen Kern bilden. 2. **Entzündungsreaktion**: Die Ansammlung von Entzündungszellen, insbesondere Makrophagen und T-Lymphozyten, führt zu einer chronischen Entzündung. Diese Zellen setzen Zytokine und andere Mediatoren frei, die den Gewebeabbau fördern und zur Nekrose beitragen. 3. **Zelluläre Apoptose**: Die Zellen im Plaque können durch verschiedene Faktoren, einschließlich oxidativem Stress und Entzündungsmediatoren, zur Apoptose (programmierter Zelltod) angeregt werden, was zur Bildung des nekrotischen Kerns führt. Der nekrotische Kern hat mehrere Auswirkungen auf die Gefäßwand und die umgebenden Gewebe: - **Angiogenese**: Der nekrotische Kern kann hypoxische Bedingungen schaffen, die die Freisetzung von angiogenen Faktoren wie VEGF (Vascular Endothelial Growth Factor) stimulieren. Diese Faktoren fördern das Wachstum neuer Blutgefäße, um die Sauerstoffversorgung des Gewebes zu verbessern. - **Aktivierung von Proteasen**: Die Entzündungsreaktion im Plaque führt zur Aktivierung von Matrix-Metalloproteinasen (MMPs), die für den Abbau der extrazellulären Matrix verantwortlich sind. Diese Proteasen tragen zur Instabilität des Plaques bei, indem sie die Struktur der Gefäßwand schwächen und die Wahrscheinlichkeit einer Ruptur erhöhen. Insgesamt führt die Kombination aus Lipidakkumulation, Entzündung und nekrotischem Gewebe zu einer komplexen Wechselwirkung, die sowohl die Angiogenese als auch die Aktivierung von Proteasen fördert, was die Progression der Atherosklerose weiter vorantreibt.

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