„Wie viel Erde braucht der Mensch?“ ist eine Novelle von Leo Tolstoi, die sich mit den Themen Gier, Menschlichkeit und den Konsequenzen von übermäßigem Materialismus auseinandersetzt. **Zusammenfassung:** Die Geschichte handelt von einem Bauern namens Pahom, der überzeugt ist, dass er glücklich wäre, wenn er nur genug Land hätte. Als er von einem Volk erfährt, das ihm Land anbietet, wenn er es innerhalb eines Tages umrundet, sieht er dies als Gelegenheit, seinen Traum zu verwirklichen. Er muss jedoch vor Sonnenuntergang zurückkehren, sonst verliert er das Land. Pahom übertreibt seine Ambitionen und läuft immer weiter, bis er erschöpft ist. Schließlich stirbt er, und das Land, das er so sehr begehrte, wird sein Grab. **Interpretation:** Die Novelle thematisiert die unstillbare Gier des Menschen und die Illusion, dass materieller Besitz zu Glück führt. Pahoms Streben nach mehr Land symbolisiert den menschlichen Drang nach Besitz und Macht, der letztlich zu seinem Untergang führt. Tolstoi kritisiert die Vorstellung, dass der Mensch durch materielle Güter Zufriedenheit finden kann. Die tragische Wendung am Ende verdeutlicht, dass der Mensch letztlich nur einen kleinen Platz auf der Erde benötigt – sein Grab. Die Geschichte ist eine Mahnung, die eigenen Bedürfnisse und den Wert des Lebens zu hinterfragen und sich nicht von Gier leiten zu lassen.