Robert Seethaler spricht in seinen Werken oft über die Perspektive der Zeit und deren Einfluss auf das Urteilen über Menschen und Ereignisse. Wenn er sagt, dass es aus der Entfernung der Zeit leicht ist, zu urteilen und zu verurteilen, meint er, dass wir aus der heutigen Sicht oft klare Urteile über vergangene Handlungen fällen können, ohne die komplexen Umstände und Emotionen zu berücksichtigen, die zu diesen Handlungen geführt haben. Die Distanz zur Vergangenheit ermöglicht es uns, die Dinge objektiver zu betrachten, während wir in der Gegenwart oft von persönlichen Erfahrungen, Vorurteilen und Emotionen beeinflusst sind. Diese Reflexion kann sowohl eine kritische als auch eine nachsichtige Haltung fördern, da wir erkennen, dass Menschen in bestimmten historischen Kontexten oft unter Druck standen und Entscheidungen treffen mussten, die wir heute möglicherweise nicht nachvollziehen können.