Wie hätte Loriot den Erlkönig gedichtet?

Antwort

Loriot, bekannt für seinen feinsinnigen Humor und satirischen Werke, hätte den "Erlkönig" von Goethe vermutlich mit einer humorvollen und absurden Note versehen. Hier ist eine mögliche Interpretation, wie Loriot den "Erlkönig" gedichtet haben könnte: --- Wer reitet so spät durch Nacht und Wind? Es der Vater mit seinem; Er hat den Knaben wohl in dem Arm, Er fasst ihn sicher, er hält ihn warm. „Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht?“ „Siehst, Vater, du den Erlkönig nicht? Den Erlenkönig mit Kron’ und Schweif?“ „Mein Sohn, das ist ein Nebelstreif.“ „Du liebes Kind, komm, geh mit mir! Gar schöne Spiele spiel’ ich mit dir; Manch bunte Blumen sind an dem Strand, Meine Mutter hat manch gülden Gewand.“ „Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht, Was Erlenkönig mir leise verspricht?“ „Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind; In dürren Blättern säuselt der Wind.“ „Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn? Meine Töchter sollen dich warten schön; Meine Töchter führen den nächtlichen Reihn Und wiegen und tanzen und singen dich ein.“ „Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort Erlkönigs Töchter am düstern Ort?“ „Mein Sohn, mein Sohn, ich seh es genau: Es scheinen die alten Weiden so grau.“ „Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt; Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt.“ „Mein Vater, mein Vater, jetzt fasst er mich an! Erlkönig hat mir ein Leids getan!“ Dem Vater grauset’s, er reitet geschwind, Er hält in den Armen das ächzende Kind, Erreicht den Hof mit Müh’ und Not; In seinen Armen das Kind war tot. --- Loriot hätte wahrscheinlich die dramatischen Elemente durch absurde und komische Details ersetzt, vielleicht mit einem Erlkönig, der statt bedrohlich eher unbeholfen und komisch wirkt, und einem Vater, der die Situation mit typisch Loriot'scher Gelassenheit und Ironie kommentiert.

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