Roland Barthes verwendet in seinem Werk „Die helle Kammer“ („La chambre claire“) den Begriff „punctum“, um ein zentrales Element der Fotografie zu beschreiben. Das... [mehr]
In seinem Werk „Die helle Kammer. Bemerkungen zur Photographie“ (frz. „La chambre claire“, 1980) führt Roland Barthes die Begriffe **studium** und **punctum** ein, um die Wirkung von Fotografien auf den Betrachter zu beschreiben. **Studium** bezeichnet für Barthes das allgemeine, kulturelle Interesse an einem Foto. Es ist das, was man an einem Bild erkennt, versteht oder schätzt, weil es in einen bekannten Kontext eingebettet ist. Studium umfasst das, was man „lernt“ oder „studiert“: die Themen, die Komposition, die historischen oder gesellschaftlichen Bezüge eines Fotos. Es ist eine eher rationale, distanzierte Annäherung an das Bild. **Punctum** hingegen ist das, was ein Foto für Barthes persönlich berührt oder „sticht“ (lat. „punctum“ = Stich, Punkt). Es ist ein Detail, das sich dem Betrachter nicht rational erschließt, sondern ihn emotional trifft, ihn „verwundet“ oder „durchbohrt“. Das punctum ist individuell und subjektiv – es kann für jeden Betrachter unterschiedlich sein und ist nicht unbedingt vom Fotografen beabsichtigt. Zusammengefasst: - **Studium**: das kulturelle, intellektuelle Interesse am Foto, das Allgemeine, das man „studiert“. - **Punctum**: das persönliche, emotionale Detail, das einen „trifft“ oder „sticht“. Barthes beschreibt damit zwei Ebenen der Fotobetrachtung: die distanzierte, analytische (studium) und die unmittelbare, affektive (punctum).
Roland Barthes verwendet in seinem Werk „Die helle Kammer“ („La chambre claire“) den Begriff „punctum“, um ein zentrales Element der Fotografie zu beschreiben. Das... [mehr]
Roland Barthes beschreibt in seinem Werk „Die helle Kammer“ das Konzept des „Punktum“ als ein Element in einem Foto, das den Betrachter persönlich und emotional trifft. Da... [mehr]