Was verraten Fress- und Verdauungsverhalten über Milchkühe?

Das Fress- und Verdauungsverhalten von Milchkühen gibt wichtige Hinweise auf ihre Gesundheit, ihr Wohlbefinden und ihre Leistungsfähigkeit. Hier einige zentrale Aspekte:

1. **Fressverhalten**:
- **Fresszeiten und -dauer**: Gesunde Milchkühe verbringen täglich mehrere Stunden mit Fressen (typisch: 4–7 Stunden). Verkürzte Fresszeiten oder verminderte Futteraufnahme können auf Krankheiten, Stress oder Probleme mit dem Futter hinweisen.
- **Fressfrequenz**: Kühe nehmen viele kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt auf. Unregelmäßigkeiten können auf Störungen im Stallmanagement oder auf gesundheitliche Probleme hindeuten.
- **Selektives Fressen**: Wenn Kühe bestimmte Futterbestandteile meiden, kann das auf eine unausgewogene Ration oder auf Futterqualität hinweisen.

2. **Wiederkauverhalten**:
- **Wiederkauzeit**: Kühe kauen normalerweise 6–9 Stunden pro Tag wieder. Eine reduzierte Wiederkauaktivität kann auf Verdauungsprobleme, Stress oder Erkrankungen (z. B. Pansenazidose) hindeuten.
- **Wiederkauanzahl**: Die Anzahl der Wiederkauzyklen pro Bissen gibt Hinweise auf die Strukturwirksamkeit des Futters.

3. **Verdauung**:
- **Kotbeschaffenheit**: Konsistenz, Farbe und Geruch des Kots geben Hinweise auf die Futterverwertung und mögliche Verdauungsstörungen.
- **Pansenfüllung**: Eine gut gefüllte linke Hungergrube spricht für eine ausreichende Futteraufnahme und funktionierende Verdauung.

4. **Leistungsbezug**:
- Eine hohe Milchleistung erfordert eine hohe Futteraufnahme und eine effiziente Verdauung. Störungen im Fress- oder Verdauungsverhalten wirken sich direkt auf die Milchmenge und -qualität aus.

**Fazit:**
Das Fress- und Verdauungsverhalten ist ein zentraler Indikator für die Gesundheit und das Wohlbefinden von Milchkühen. Veränderungen können frühzeitig auf Probleme hinweisen und ermöglichen ein gezieltes Management zur Sicherung von Tiergesundheit und Leistung.