Im aztekischen Glaubenssystem spielte der Leichnam eine bedeutende Rolle im Jenseits. Die Azteken glaubten an ein komplexes Leben nach dem Tod, das stark von der Art des Todes und dem sozialen Status des Verstorbenen abhing. Die Seelen der Verstorbenen wurden in verschiedene Bereiche des Jenseits geschickt, abhängig von ihrem Lebenswandel. Ein wichtiger Ort war Mictlan, das Reich der Toten, wo die Seelen eine lange Reise antreten mussten, um Frieden zu finden. Der Leichnam selbst wurde oft mit großer Sorgfalt behandelt, da man glaubte, dass der Körper für die Seele wichtig war, um im Jenseits zu existieren. Die Bestattungsriten umfassten oft Opfergaben und Rituale, um den Verstorbenen auf seiner Reise zu unterstützen. Die Azteken führten auch Praktiken wie die Einbalsamierung durch, um den Körper zu bewahren, was die Vorstellung unterstrich, dass der Leichnam eine Verbindung zur Seele darstellt. Insgesamt war der Leichnam für die Azteken nicht nur ein physischer Körper, sondern ein wichtiger Bestandteil des Glaubens an das Leben nach dem Tod und die Fortdauer der Existenz der Seele.