Multimorbidität bezeichnet das gleichzeitige Vorliegen mehrerer chronischer Erkrankungen bei einer Person. Dieser Zustand hat einen direkten Einfluss auf die Medikation, da Patienten mit Multimorbidität oft eine Vielzahl von Medikamenten einnehmen müssen, um ihre verschiedenen Erkrankungen zu behandeln. Der Zusammenhang zwischen Multimorbidität und Medikation lässt sich wie folgt zusammenfassen: 1. **Polypharmazie**: Patienten mit Multimorbidität sind häufig von Polypharmazie betroffen, was bedeutet, dass sie mehrere Medikamente gleichzeitig einnehmen. Dies kann das Risiko von Wechselwirkungen zwischen den Medikamenten erhöhen und die Behandlung komplizierter machen. 2. **Individuelle Anpassung**: Die Medikation muss oft individuell angepasst werden, um den unterschiedlichen Bedürfnissen der Erkrankungen gerecht zu werden. Dies erfordert eine sorgfältige Überwachung und regelmäßige Anpassungen durch die behandelnden Ärzte. 3. **Nebenwirkungen**: Mit der Einnahme mehrerer Medikamente steigt auch das Risiko von Nebenwirkungen, die bei Multimorbidität besonders schwerwiegend sein können, da der Körper bereits durch mehrere Erkrankungen belastet ist. 4. **Compliance**: Die Komplexität der Medikation kann die Compliance der Patienten beeinträchtigen, da es für sie schwierig sein kann, alle Medikamente wie vorgeschrieben einzunehmen. 5. **Koordination der Versorgung**: Eine enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fachärzten ist notwendig, um eine optimale Medikation zu gewährleisten und die Risiken von Übermedikation oder Untermedikation zu minimieren. Insgesamt erfordert die Behandlung von Patienten mit Multimorbidität eine sorgfältige Planung und Koordination, um die bestmöglichen Behandlungsergebnisse zu erzielen und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.