Die Unbedenklichkeit der Ernte von Wildpflanzen und Pilzen auf einer Wiese, die 4–6 Wochen zuvor gedüngt wurde, hängt von mehreren Faktoren ab: **1. Art des Düngers:** - **Mineralischer Dünger:** Hier besteht nach einigen Wochen meist ein geringeres Risiko, da viele Nährstoffe schnell von den Pflanzen aufgenommen oder durch Regen ausgewaschen werden. Rückstände auf den Pflanzen sind nach 4–6 Wochen in der Regel gering. - **Organischer Dünger (z.B. Gülle, Mist):** Hier ist Vorsicht geboten. Organische Dünger können Krankheitserreger (z.B. E. coli, Salmonellen) enthalten, die auf Pflanzen und Pilze gelangen und dort länger überleben können. **2. Witterung:** Regen kann Rückstände schneller von den Pflanzen abwaschen und den Abbau von Schadstoffen beschleunigen. Trockenes Wetter verzögert diesen Prozess. **3. Pflanzenart:** Pilze nehmen Nährstoffe und Schadstoffe aus dem Boden auf und können Schwermetalle oder andere Rückstände anreichern. Wildkräuter sind meist weniger betroffen, sofern sie nicht direkt mit Dünger in Kontakt kamen. **4. Gesetzliche Vorgaben:** Für Wiesen, die zur Futtergewinnung genutzt werden, gibt es Wartezeiten nach der Düngung (meist 3–4 Wochen). Für den Verzehr von Wildpflanzen und Pilzen gibt es keine expliziten gesetzlichen Regelungen, aber ähnliche Vorsichtsmaßnahmen sind sinnvoll. **Fazit:** Nach 4–6 Wochen ist das Risiko bei einmaliger Düngung im Jahr und unter normalen Bedingungen (kein frischer organischer Dünger, keine direkte Kontamination) meist gering, aber nicht völlig ausgeschlossen – insbesondere bei Pilzen und bei Verwendung von organischem Dünger. Gründliches Waschen der Pflanzen und Pilze ist immer ratsam. Bei Unsicherheit, insbesondere bei organischer Düngung, empfiehlt sich ein längerer Abstand oder der Verzicht auf die Ernte für den direkten Verzehr. Weitere Informationen findest du z.B. beim [Bundeszentrum für Ernährung](https://www.bzfe.de/) oder beim [Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit](https://www.bvl.bund.de/).