Warum sind Halluzinogene wie LSD und DMT verboten, obwohl sie keine Sucht erzeugen, kaum schaden und medizinisch helfen könnten?

Halluzinogene wie LSD und DMT sind in vielen Ländern verboten, obwohl sie nach aktuellem Stand der Forschung tatsächlich kein hohes Suchtpotenzial haben und körperliche Schäden bei sachgemäßer Anwendung selten sind. Die Gründe für das Verbot sind historisch, gesellschaftlich und politisch geprägt:

1. **Historische Gründe:** In den 1960er und 1970er Jahren wurden Halluzinogene mit der Gegenkultur und Protestbewegungen assoziiert. Es gab gesellschaftliche Ängste vor Kontrollverlust, unvorhersehbarem Verhalten und einer Destabilisierung der gesellschaftlichen Ordnung. Das führte zu einer strengen Regulierung.

2. **Mangel an wissenschaftlicher Forschung:** In der Zeit der Verbote wurde die Forschung zu diesen Substanzen stark eingeschränkt. Dadurch fehlten lange Zeit belastbare Daten zu Risiken und Nutzen.

3. **Risiken im Gebrauch:** Obwohl Halluzinogene nicht körperlich süchtig machen, können sie bei unsachgemäßer Anwendung psychische Probleme auslösen, z.B. Psychosen oder „Bad Trips“. Diese Risiken wurden oft überbetont, aber sie existieren.

4. **Internationale Abkommen:** Viele Länder haben sich internationalen Drogenabkommen angeschlossen (z.B. UN-Konventionen), die den Umgang mit Halluzinogenen stark einschränken.

5. **Medizinische Nutzung:** In den letzten Jahren gibt es vermehrt Forschung, die das therapeutische Potenzial von LSD, DMT, Psilocybin und anderen Substanzen belegt, z.B. bei Depressionen, Angststörungen oder PTSD. Das führt aktuell zu einer Neubewertung und ersten Lockerungen, etwa in klinischen Studien.

Zusammengefasst: Das Verbot basiert weniger auf wissenschaftlichen Erkenntnissen über Sucht oder Schaden, sondern auf historischen, politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen. Die medizinische Forschung holt das Thema aber gerade wieder auf, sodass sich die rechtliche Lage in Zukunft ändern könnte.

Weitere Informationen findest du z.B. bei der [Deutschen Gesellschaft für Psychedelische Forschung](https://www.dgpf.org/) oder der [MAPS-Organisation](https://maps.org/).