Selektive und unselektive glomeruläre Proteinurie sind zwei, die verwendet werden, um die Art und den Schweregrad der Proteinurie (das Vorhandensein von Proteinen im Urin) zu beschreiben, die durch eine Schädigung der glomerulären Filtrationsbarriere in den Nieren verursacht wird. 1. **Selektive glomeruläre Proteinurie**: - **Definition**: Bei der selektiven Proteinurie werden hauptsächlich kleinere Proteine wie Albumin durch die geschädigte glomeruläre Filtrationsbarriere gefiltert. - **Ursache**: Dies tritt oft bei weniger schweren Schädigungen der glomerulären Filtrationsbarriere auf, bei denen die Barriere noch in der Lage ist, größere Proteine zurückzuhalten. - **Beispiel**: Minimal-Change-Glomerulopathie, eine häufige Ursache für nephrotisches Syndrom bei Kindern, zeigt oft eine selektive Proteinurie. 2. **Unselektive glomeruläre Proteinurie**: - **Definition**: Bei der unselektiven Proteinurie werden sowohl kleinere als auch größere Proteine (z.B. IgG, Transferrin) durch die geschädigte glomeruläre Filtrationsbarriere gefiltert. - **Ursache**: Dies deutet auf eine schwerere Schädigung der glomerulären Filtrationsbarriere hin, bei der die Barrierefunktion weitgehend verloren gegangen ist. - **Beispiel**: Fortgeschrittene Formen der Glomerulonephritis oder diabetische Nephropathie können unselektive Proteinurie verursachen. Die Unterscheidung zwischen selektiver und unselektiver Proteinurie kann durch spezielle Labortests erfolgen, die die verschiedenen Proteinarten im Urin analysieren. Diese Unterscheidung ist klinisch relevant, da sie Hinweise auf die Art und Schwere der Nierenschädigung geben kann und somit die Diagnose und Behandlung beeinflusst.