Der Sehvorgang ist ein komplexer Prozess, der es uns ermöglicht, Lichtreize wahrzunehmen und in Bilder umzuwandeln. Hier sind die wesentlichen Schritte: 1. **Lichtaufnahme**: Lichtstrahlen gelangen durch die Hornhaut (Cornea) ins Auge. Die Hornhaut bricht das Licht und leitet es durch die Pupille, die sich je nach Lichtverhältnissen weitet oder verengt. 2. **Linsenfunktion**: Hinter der Pupille befindet sich die Linse, die das Licht weiter bricht und auf die Netzhaut (Retina) fokussiert. Die Linse kann ihre Form ändern, um Objekte in unterschiedlichen Entfernungen scharf zu sehen (Akkommodation). 3. **Netzhaut**: Die Netzhaut ist mit lichtempfindlichen Zellen (Stäbchen und Zapfen) ausgestattet. Stäbchen sind für das Sehen bei schwachem Licht verantwortlich, während Zapfen für das Farbsehen zuständig sind. Diese Zellen wandeln Lichtreize in elektrische Signale um. 4. **Signalverarbeitung**: Die elektrischen Signale werden über den Sehnerv an das Gehirn weitergeleitet. Dort findet die Verarbeitung und Interpretation der Signale statt. 5. **Wahrnehmung**: Im Gehirn, insbesondere im visuellen Kortex, werden die Signale zu einem Bild zusammengesetzt, das wir bewusst wahrnehmen. Hier erfolgt auch die Integration von Informationen wie Farbe, Bewegung und Tiefe. Dieser gesamte Prozess geschieht in Bruchteilen von Sekunden und ermöglicht es uns, unsere Umgebung visuell wahrzunehmen und darauf zu reagieren.