Die Annahme, dass Schmerz im Körper durch „Strom“ im Sinne von elektrischem Strom wie bei einem Stromschlag weitergeleitet wird, ist nicht korrekt. Neuronen leiten Informationen, darunter auch Schmerzsignale, durch sogenannte Aktionspotenziale weiter. Dabei handelt es sich um sehr kleine elektrische Spannungsänderungen an der Zellmembran, die durch den Austausch von Ionen (z. B. Natrium und Kalium) entstehen. Diese Spannungsänderungen sind aber winzig (etwa 0,1 Volt) und haben nichts mit einem Stromschlag zu tun, wie man ihn z. B. aus der Steckdose kennt. Ein Stromschlag entsteht, wenn elektrischer Strom von außen durch den Körper fließt, etwa durch Kontakt mit einer Stromquelle. Das ist ein völlig anderer Vorgang als die natürliche Signalweiterleitung in den Nerven. Es gibt also keinen Zusammenhang zwischen der Intensität eines Schmerzes und dem Erleiden eines Stromschlags. Schmerz entsteht durch die Aktivierung von Schmerzrezeptoren (Nozizeptoren) und deren Weiterleitung ans Gehirn, nicht durch einen externen elektrischen Strom. Zusammengefasst: Egal wie stark der Schmerz ist, ein Mensch bekommt davon keinen Stromschlag. Ein Stromschlag entsteht nur durch äußeren elektrischen Strom, nicht durch die natürlichen elektrischen Signale der Nerven.