Das zunehmende Rauchverlangen nach längerer Abstinenz, wie etwa nach 20 Wochen, ist ein bekanntes Phänomen und kann verschiedene Ursachen haben: 1. **Psychologische Auslöser:** Auch nach Monaten ohne Nikotin können bestimmte Situationen, Orte, Menschen oder Gefühle alte Gewohnheiten und das Verlangen nach einer Zigarette wieder aktivieren. Das Gehirn hat viele Jahre lang gelernt, in bestimmten Momenten zur Zigarette zu greifen, und diese Verknüpfungen lösen sich nur langsam. 2. **Belohnungssystem im Gehirn:** Nikotin beeinflusst das Belohnungssystem im Gehirn. Auch nach längerer Abstinenz kann das Gehirn in Stresssituationen oder bei Langeweile das Bedürfnis nach der früheren "Belohnung" (Zigarette) signalisieren. 3. **"Entzugswellen":** Viele Ex-Raucher berichten, dass das Verlangen in Wellen kommt – manchmal ist es wochenlang kaum spürbar, dann plötzlich wieder sehr stark. Das ist normal und Teil des Entwöhnungsprozesses. 4. **Rückfallgedanken:** Nach einer gewissen Zeit kann das Gefühl entstehen, "es geschafft zu haben". Das kann dazu führen, dass man sich gedanklich wieder mit dem Rauchen beschäftigt und das Verlangen dadurch unbewusst verstärkt. 5. **Unverarbeitete Auslöser:** Wenn die ursprünglichen Gründe für das Rauchen (z.B. Stressbewältigung) nicht durch andere Strategien ersetzt wurden, kann das Verlangen wieder zunehmen. **Wichtig:** Das Verlangen ist ein Zeichen dafür, dass das Gehirn noch nicht vollständig umgelernt hat. Es ist normal, dass solche Phasen auftreten, und sie gehen in der Regel auch wieder vorbei, wenn man standhaft bleibt. **Tipp:** In solchen Momenten hilft es, sich an die Gründe für den Rauchstopp zu erinnern, alternative Bewältigungsstrategien zu nutzen und sich bewusst zu machen, dass das Verlangen mit der Zeit wieder abnimmt. Weitere Informationen und Unterstützung findest du z.B. bei der [Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)](https://www.rauchfrei-info.de/).