Mitte des 19. Jahrhunderts übernahmen vor allem Frauen die „Pflege“ im modernen Sinne, insbesondere im Kontext der Krankenpflege. Eine herausragende Figur dieser Zeit war Florence Nightingale, die als Pionierin der modernen Krankenpflege gilt. Sie gründete 1854 während des Krimkriegs eine Ausbildungseinrichtung für Krankenschwestern und setzte sich für hygienische Bedingungen in Krankenhäusern ein. Nightingale führte systematische Statistiken über die Sterblichkeitsraten in Militärkrankenhäusern und bewies, dass verbesserte Hygienepraktiken die Überlebensraten erheblich steigern konnten. Ihre Ansätze revolutionierten die Pflegepraxis und führten zur Professionalisierung des Pflegeberufs. Die Pflege wurde zunehmend als wichtige gesellschaftliche Aufgabe anerkannt, und es entstanden zahlreiche Ausbildungsprogramme und Institutionen, die die Standards der Pflegepraxis festlegten. Dies legte den Grundstein für die moderne Pflegeausbildung und -praxis, die bis heute von Bedeutung ist.