Motivierende Gesprächsführung in der Suchtberatung während der Entzugsphase?

Antwort

Motivierende Gesprächsführung (Motivational Interviewing, MI) ist ein klientenzentrierter Ansatz, der besonders in der Suchtberatung, insbesondere während der Entzugsphase, von großer Bedeutung ist. Hier sind einige zentrale Aspekte: 1. **Empathie**: Es ist wichtig, ein empathisches Verständnis für die Situation des Klienten zu zeigen. Dies fördert eine vertrauensvolle Beziehung und ermutigt den Klienten, offen über seine Gedanken und Gefühle zu sprechen. 2. **Widerstand erkennen**: In der Entzugsphase können Klienten ambivalente Gefühle gegenüber der Abstinenz haben. MI hilft, diesen Widerstand zu erkennen und zu akzeptieren, ohne ihn zu konfrontieren. 3. **Ziele klären**: Durch gezielte Fragen wird der Klient angeregt, seine eigenen Ziele und Werte zu reflektieren. Dies kann helfen, die Motivation zur Veränderung zu stärken. 4. **Selbstwirksamkeit fördern**: MI unterstützt Klienten dabei, an ihre eigenen Fähigkeiten zu glauben und kleine Schritte zur Veränderung zu erkennen. Dies ist besonders wichtig in der herausfordernden Phase des Entzugs. 5. **Entwicklung von Änderungsstrategien**: Gemeinsam mit dem Klienten werden realistische und umsetzbare Strategien entwickelt, um die Herausforderungen der Entzugsphase zu bewältigen. 6. **Ressourcen aktivieren**: MI ermutigt Klienten, ihre eigenen Ressourcen und Unterstützungsnetzwerke zu nutzen, um den Entzug erfolgreich zu bewältigen. Durch diese Ansätze kann die motivierende Gesprächsführung dazu beitragen, die Chancen auf eine erfolgreiche Entgiftung und langfristige Abstinenz zu erhöhen.

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