Die sogenannte „Massenabfertigung“ in Arztpraxen, oft im Zusammenhang mit dem Fallpauschalensystem (z. B. im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland), wird vielfach kritisch gesehen. Das System sieht vor, dass Ärztinnen und Ärzte für bestimmte Behandlungsfälle pauschal vergütet werden, unabhängig davon, wie viel Zeit oder Aufwand tatsächlich für den einzelnen Patienten aufgebracht wird. **Vorteile:** - **Effizienzsteigerung:** Praxen können mehr Patientinnen und Patienten in kürzerer Zeit behandeln, was Wartezeiten verkürzen kann. - **Kostendämpfung:** Das Gesundheitssystem kann Kosten besser kalkulieren und begrenzen. - **Standardisierung:** Häufige Krankheitsbilder werden nach festen Abläufen behandelt, was die Versorgung vereinheitlichen kann. **Nachteile:** - **Weniger individuelle Betreuung:** Die Zeit pro Patient sinkt oft, was zu einer oberflächlicheren Behandlung führen kann. - **Qualitätsverlust:** Komplexe oder seltene Fälle könnten unterdiagnostiziert oder nicht ausreichend behandelt werden. - **Unzufriedenheit:** Sowohl Patientinnen und Patienten als auch Ärztinnen und Ärzte berichten häufig von Unzufriedenheit mit der „Fließbandmedizin“. **Fazit:** Die Massenabfertigung nach Fallpauschalen kann kurzfristig die Effizienz steigern, birgt aber erhebliche Risiken für die individuelle Versorgungsqualität und die Zufriedenheit aller Beteiligten. Für komplexe oder chronisch kranke Menschen ist dieses System oft nicht hilfreich. Eine ausgewogene Balance zwischen Effizienz und individueller Betreuung ist daher entscheidend für eine hochwertige medizinische Versorgung.