Das Leben eines Menschen, der von Geburt an taub und blind ist, stellt für viele eine kaum vorstellbare Herausforderung dar. Dennoch ist es wichtig zu verstehen, dass auch ohne Hören und Sehen ein Leben mit Sinn, Freude und Beziehungen möglich ist. Menschen mit dieser doppelten Sinnesbehinderung – wie etwa Helen Keller – haben gezeigt, dass Kommunikation, Lernen und persönliche Entwicklung auf anderen Wegen möglich sind, zum Beispiel durch Tastsinn, Gebärdensprache in taktiler Form oder Brailleschrift. Ob man so ein Leben als „lebenswert“ empfindet, hängt stark von der eigenen Perspektive ab. Viele Betroffene berichten, dass sie trotz ihrer Einschränkungen Glück, Liebe und Erfüllung erfahren. Sie entwickeln oft sehr feine andere Sinne und bauen intensive Beziehungen zu Menschen auf, die sie unterstützen und begleiten. Gesellschaftlich ist es wichtig, Barrieren abzubauen und Unterstützung zu bieten, damit auch Menschen mit schwersten Behinderungen ein möglichst selbstbestimmtes und erfülltes Leben führen können. Das Leben ist vielfältig, und jeder Mensch – unabhängig von seinen Fähigkeiten – hat einen eigenen Wert und eine eigene Würde.