Herpes genitalis wird durch das Herpes-simplex-Virus (meist Typ 2, seltener Typ 1) verursacht. Nach der Erstinfektion verbleibt das Virus lebenslang in den Nervenzellen und kann immer wieder reaktiviert werden. Typische Auslöser für ein Rezidiv (Wiederaufflammen der Symptome) sind unter anderem: - **Mechanische Reizung:** Sexuelle Aktivität und auch Selbstbefriedigung können die Haut und Schleimhäute im Genitalbereich reizen oder kleine Verletzungen verursachen. Diese Reizung kann das Virus „aufwecken“ und eine Reaktivierung begünstigen. - **Stress:** Sexuelle Aktivität kann körperlichen oder emotionalen Stress bedeuten, was das Immunsystem beeinflussen und ein Rezidiv auslösen kann. - **Immunsystem:** Nach dem Sex oder der Masturbation kann es zu kurzfristigen Veränderungen im Immunsystem kommen, die das Virus nutzen kann, um sich zu reaktivieren. **Was kannst du tun?** - Gleitmittel verwenden, um Reibung zu verringern. - Auf ausreichende Hygiene achten. - Bei ersten Anzeichen eines Rezidivs (Kribbeln, Brennen) sofort eine antivirale Therapie beginnen (z. B. Aciclovir, nach ärztlicher Rücksprache). - Mit deinem Arzt oder deiner Ärztin über eine sogenannte „Dauerprophylaxe“ mit antiviralen Medikamenten sprechen, wenn die Rezidive sehr häufig auftreten. Weitere Informationen findest du z. B. bei der [Deutschen STI-Gesellschaft](https://www.dstig.de/herpes-genitalis/). Ein Gespräch mit einem Facharzt (z. B. Hautarzt oder Urologe/Gynäkologin) ist sinnvoll, um eine individuelle Strategie zu besprechen.