Welche Fähigkeiten werden durch dauerhaften Stress und Stresshormone reduziert?

Dauerhafter Stress führt zu einer anhaltenden Ausschüttung von Stresshormonen wie Cortisol und Adrenalin. Diese hormonellen Veränderungen können verschiedene kognitive und emotionale Fähigkeiten beeinträchtigen:

1. **Realitätssinn:** Chronischer Stress kann die Wahrnehmung verzerren. Betroffene neigen dazu, Situationen pessimistischer oder bedrohlicher einzuschätzen, was zu einer eingeschränkten oder verzerrten Realitätswahrnehmung führen kann.

2. **Risikowahrnehmung:** Unter Stress werden Risiken oft entweder über- oder unterschätzt. Die Fähigkeit, Gefahren realistisch einzuschätzen, nimmt ab, da das Gehirn in einen „Alarmmodus“ schaltet und rationale Abwägungen erschwert werden.

3. **Motivation:** Anhaltender Stress kann zu Erschöpfung und Antriebslosigkeit führen. Die Motivation sinkt, da das Belohnungssystem im Gehirn weniger aktiv ist und die Freude an Aktivitäten abnimmt.

Weitere betroffene Fähigkeiten sind:

- **Konzentration und Aufmerksamkeit:** Stress beeinträchtigt die Fähigkeit, sich zu fokussieren und Informationen zu verarbeiten.
- **Gedächtnis:** Besonders das Arbeits- und Langzeitgedächtnis leiden unter chronisch erhöhtem Cortisolspiegel.
- **Emotionale Regulation:** Die Kontrolle über Emotionen wird schwächer, was zu Reizbarkeit oder Rückzug führen kann.
- **Entscheidungsfähigkeit:** Stress fördert impulsive Entscheidungen und erschwert überlegtes Handeln.

Insgesamt beeinträchtigt dauerhafter Stress also zahlreiche kognitive und emotionale Fähigkeiten, was sich negativ auf Alltag, Arbeit und Beziehungen auswirken kann.