In der Sportphysiotherapie bezieht sich die Dysfunktion der motorischen Kontrolle (lok zu global) bei Wirbelsäulenverletzungen auf das gestörte Zusammenspiel zwischen den tiefen, stabilisierenden Muskeln (lokale Muskeln) und den größeren, bewegungsorientierten Muskeln (globale Muskeln) der Wirbelsäule. 1. **Lokale Muskeln**: Diese Muskeln liegen nahe an der Wirbelsäule und sind hauptsächlich für die Stabilisierung einzelner Wirbelsegmente verantwortlich. Beispiele sind der Musculus multifidus und der Musculus transversus abdominis. 2. **Globale Muskeln**: Diese Muskeln sind größer und weiter von der Wirbelsäule entfernt. Sie sind für die Bewegung und die grobe Stabilisierung der Wirbelsäule verantwortlich. Beispiele sind der Musculus erector spinae und die Bauchmuskeln. Bei einer Dysfunktion der motorischen Kontrolle kann es zu einer unzureichenden Aktivierung der lokalen Muskeln kommen, was zu einer Instabilität der Wirbelsäule führt. Dies kann durch eine Überkompensation der globalen Muskeln ausgeglichen werden, was jedoch oft zu einer ineffizienten Bewegung und weiteren Verletzungen führen kann. In der Sportphysiotherapie wird daher darauf geachtet, die motorische Kontrolle wiederherzustellen, indem sowohl die lokalen als auch die globalen Muskeln gezielt trainiert werden, um eine optimale Stabilität und Bewegungskoordination der Wirbelsäule zu gewährleisten.