Die Diagnostik von Bulimia nervosa erfolgt in der Regel durch eine umfassende klinische Bewertung, die folgende Schritte umfasst: 1. **Klinisches Interview**: Ein Facharzt oder Psychologe führt ein Gespräch, um die Symptome, Essgewohnheiten und das Verhalten des Patienten zu verstehen. Wichtige Fragen betreffen Essanfälle, kompensatorische Verhaltensweisen (wie Erbrechen, übermäßige Bewegung oder Missbrauch von Abführmitteln) und das Körperbild. 2. **Diagnosekriterien**: Die Diagnose basiert auf den Kriterien des DSM-5 (Diagnostisches und Statistisches Manual Psychischer Störungen). Zu den Hauptkriterien gehören: - Wiederholte Episoden von Essanfällen. - Kompensatorische Verhaltensweisen zur Vermeidung von Gewichtszunahme. - Ein übermäßiger Einfluss des Körpergewichts oder der Körperform auf das Selbstwertgefühl. - Die Symptome müssen mindestens einmal pro Woche über einen Zeitraum von drei Monaten auftreten. 3. **Körperliche Untersuchung**: Eine körperliche Untersuchung kann durchgeführt werden, um gesundheitliche Folgen der Essstörung zu erkennen, wie z.B. Elektrolytstörungen oder Zahnschäden durch Erbrechen. 4. **Psychologische Tests**: Gelegentlich werden standardisierte Fragebögen oder Tests eingesetzt, um das Ausmaß der Essstörung und begleitende psychische Probleme zu bewerten. 5. **Ausschluss anderer Erkrankungen**: Es ist wichtig, andere mögliche Ursachen für die Symptome auszuschließen, wie z.B. andere Essstörungen oder medizinische Erkrankungen. Eine frühzeitige Diagnose und Intervention sind entscheidend für die Behandlung und das Wohlbefinden der betroffenen Person.