Deskriptive Epidemiologie und Analytische Epidemiologie sind zwei grundlegende Ansätze in der Epidemiologie, die sich in ihren Zielen und Methoden unterscheiden: 1. **Deskriptive Epidemiologie**: - **Ziel**: Beschreibt die Verteilung von Krankheiten und Gesundheitszuständen in einer Bevölkerung. - **Fragen**: Wer ist betroffen? Wo treten die Fälle auf? Wann treten die Fälle auf? - **Methoden**: Verwendet Daten aus Bevölkerungsstudien, um Muster und Trends zu identifizieren. Dies kann durch die Berechnung von Inzidenz- und Prävalenzraten, die Erstellung von Karten und die Analyse von Zeitreihen geschehen. - **Beispiele**: Berichte über die Häufigkeit von Grippefällen in einer bestimmten Region während einer bestimmten Jahreszeit, Verteilung von Herzkrankheiten nach Altersgruppen und Geschlecht. 2. **Analytische Epidemiologie**: - **Ziel**: Untersucht die Ursachen und Risikofaktoren von Krankheiten und Gesundheitszuständen. - **Fragen**: Warum sind bestimmte Personen betroffen? Welche Faktoren erhöhen das Risiko? - **Methoden**: Verwendet Studien wie Fall-Kontroll-Studien, Kohortenstudien und randomisierte kontrollierte Studien, um Zusammenhänge zwischen Expositionen (z.B. Rauchen) und gesundheitlichen Ergebnissen (z.B. Lungenkrebs) zu untersuchen. - **Beispiele**: Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Rauchen und Lungenkrebs, Analyse der Auswirkungen von Luftverschmutzung auf Asthma. Zusammengefasst: Deskriptive Epidemiologie beschreibt das "Was", "Wer", "Wo" und "Wann" von Gesundheitsereignissen, während die Analytische Epidemiologie das "Warum" und "Wie" untersucht.