Was sind chronische hirnorganische Psychosyndrome?

Antwort

Chronische hirnorganische Psychosyndrome sind psychische Störungen, die durch eine dauerhafte (chronische) Schädigung oder Erkrankung des Gehirns verursacht werden. Sie werden auch als organisch bedingte psychische Störungen bezeichnet. Die Ursache liegt also nicht primär in psychischen, sondern in organischen (körperlichen) Veränderungen des Gehirns. Typische Ursachen können sein: - Durchblutungsstörungen (z. B. Schlaganfall) - Demenz (z. B. Alzheimer-Krankheit) - Schädel-Hirn-Trauma - Chronischer Alkoholmissbrauch - Entzündliche Erkrankungen (z. B. Enzephalitis) - Tumoren Zu den wichtigsten chronischen hirnorganischen Psychosyndromen zählen: - **Demenzsyndrome**: fortschreitende Beeinträchtigung von Gedächtnis, Denken, Orientierung und anderen kognitiven Fähigkeiten. - **Chronisch-organisches Psychosyndrom (COP)**: Überbegriff für verschiedene Störungen wie Persönlichkeitsveränderungen, Antriebsstörungen, Affektlabilität, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen. - **Amnestisches Syndrom**: ausgeprägte Gedächtnisstörung bei meist erhaltenem Bewusstsein. Typische Symptome sind: - Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen - Orientierungsstörungen - Persönlichkeitsveränderungen - Stimmungsschwankungen - Antriebsverlust oder -steigerung - Wahnvorstellungen oder Halluzinationen (seltener) Die Diagnose erfolgt durch eine Kombination aus klinischer Untersuchung, neuropsychologischen Tests und bildgebenden Verfahren (z. B. MRT). Die Behandlung richtet sich nach der Grunderkrankung und zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.

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