Hyperbilirubinämie bei Neugeborenen entsteht häufig durch einen biologischen Vorgang, der mit dem Abbau von Hämoglobin und der Unreife der Leberfunktion zusammenängt. Bei Neugeborenen ist die Leber oft noch nicht vollständig entwickelt, was die Fähigkeit zur Bilirubinverarbeitung beeinträchtigt. Der Prozess beginnt mit dem Abbau von roten Blutkörperchen (Erythrozyten), der bei Neugeborenen aufgrund der kürzeren Lebensdauer dieser Zellen und der Umstellung von fetalem zu adultem Hämoglobin verstärkt ist. Dabei wird Hämoglobin in Bilirubin umgewandelt. Das Bilirubin wird dann in der Leber konjugiert (mit Glucuronsäure verbunden), um es wasserlöslich zu machen, damit es über die Galle und den Urin ausgeschieden werden kann. Bei Neugeborenen kann die Konjugation jedoch ineffizient sein, was zu einem Anstieg des unkonjugierten Bilirubins im Blut führt. Zusätzlich können Faktoren wie eine unzureichende Nahrungsaufnahme, Dehydrierung oder Blutergüsse während der Geburt die Hyperbilirubinämie verstärken. In den meisten Fällen ist dies ein vorübergehendes Phänomen, das in der Regel innerhalb der ersten Lebenswochen behandelt werden kann.