Was sind antibiotikaresistente Bakterien und wie entstehen Resistenzen?

Antwort

Antibiotika-resistente Bakterien sind Mikroorganismen, die sich so entwickelt haben, dass sie den Wirkungen von Antibiotika widerstehen können, die normalerweise zur Abtötung oder Hemmung ihres Wachstums eingesetzt werden. Diese Resistenzen machen die Behandlung von Infektionen schwieriger und können zu längeren Krankheitsverläufen, höheren medizinischen Kosten und einer erhöhten Sterblichkeit führen. **Entstehung von Resistenzen:** 1. **Natürliche Selektion:** Bakterienpopulationen enthalten oft einige wenige Zellen, die zufällig resistent gegen ein bestimmtes Antibiotikum sind. Wenn dieses Antibiotikum eingesetzt wird, sterben die empfindlichen Bakterien ab, während die resistenten überleben und sich vermehren. 2. **Genetische Mutationen:** Spontane Mutationen im Erbgut der Bakterien können zu Resistenzen führen. Diese Mutationen können zufällig auftreten und den Bakterien einen Überlebensvorteil in Gegenwart von Antibiotika verschaffen. 3. **Horizontaler Gentransfer:** Bakterien können genetisches Material, einschließlich Resistenzgene, untereinander austauschen. Dies kann durch Transformation (Aufnahme freier DNA), Transduktion (Übertragung durch Bakteriophagen) oder Konjugation (direkter Zell-zu-Zell-Kontakt) geschehen. 4. **Übermäßiger und unsachgemäßer Einsatz von Antibiotika:** Der häufige und oft unnötige Einsatz von Antibiotika in der Human- und Tiermedizin sowie in der Landwirtschaft fördert die Selektion resistenter Bakterien. Unvollständige Behandlungszyklen können ebenfalls dazu führen, dass nicht alle Bakterien abgetötet werden, wodurch resistente Stämme überleben und sich vermehren können. Weitere Informationen zu Antibiotika-resistenten Bakterien und deren Bekämpfung findest du auf den Webseiten von Gesundheitsorganisationen wie der [Weltgesundheitsorganisation (WHO)](https://www.who.int).

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