Das Sozialistengesetz, auch als Sozialistengesetz von 1878 bekannt, war eine Reihe von Gesetzen, die in Deutschland unter der Regierung von Otto von Bismarck erlassen wurden. Ziel war es, die sozialistische Bewegung und die Aktivitäten der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP) zu unterdrücken. Die wichtigsten Punkte des Gesetzes umfassen: 1. **Verbot sozialistischer Organisationen**: Das Gesetz verbot sozialistische Vereine, Versammlungen und Publikationen. Dies führte zur Schließung vieler sozialistischer Zeitungen und zur Verhaftung von sozialistischen Aktivisten. 2. **Überwachung und Repression**: Die Polizei erhielt erweiterte Befugnisse zur Überwachung von sozialistischen Aktivitäten. Verdächtige Personen konnten ohne richterlichen Beschluss festgenommen werden. 3. **Einschränkung der Meinungsfreiheit**: Durch die Zensur sozialistischer Literatur und die Verfolgung von sozialistischen Rednern wurde die Meinungsfreiheit stark eingeschränkt. Trotz der Repressionen konnte sich die sozialistische Bewegung in Deutschland weiterentwickeln. Die Sozialdemokratische Partei (SPD) gewann in den folgenden Jahren an Einfluss und konnte schließlich in den Reichstag einziehen. Das Sozialistengesetz wurde 1890 aufgehoben, nachdem Bismarck 1890 aus dem Amt schied und die politische Lage sich änderte.