Die Manosphere kann als eine Reaktion auf verschiedene gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklungen betrachtet werden, zu denen auch der Neoliberalismus gehört. Neoliberalismus fördert individuelle Verantwortung, Marktfreiheit und eine reduzierte Rolle des Staates, was zu einer verstärkten Konkurrenz und einem Fokus auf persönliche Leistung führt. In diesem Kontext fühlen sich viele Männer, die sich mit der Manosphere identifizieren, von gesellschaftlichen Veränderungen, wie der Emanzipation der Frauen und dem Wandel traditioneller Geschlechterrollen, bedroht. Sie empfinden oft, dass ihre Position in der Gesellschaft unter Druck steht, was zu einem Gefühl der Entfremdung und Unsicherheit führt. Die Manosphere bietet diesen Männern eine Plattform, um ihre Erfahrungen und Ansichten auszutauschen, oft in einem Rahmen, der traditionelle Männlichkeit idealisiert und feministische Bewegungen kritisiert. Diese Dynamik kann als eine Art Widerstand gegen die neoliberalen Ideale der Gleichheit und Individualität interpretiert werden, da sie eine Rückkehr zu traditionellen Geschlechterrollen propagiert. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Manosphere in gewisser Weise als eine Folge des Neoliberalismus betrachtet werden kann, da sie auf die Herausforderungen reagiert, die durch die neoliberale Umgestaltung der Gesellschaft und die damit verbundenen Veränderungen in Geschlechterrollen entstehen.